Sicher in den Urlaub

Die Urlaubscheckliste
Sicher in den Urlaub
Die Polizei Gelsenkirchen gibt mit dem „Urlaubscheck“ Tipps für einen sicheren Urlaub.

Bis zum Start der Sommerferien ist es nicht mehr lang. Um Sie auf die hoffentlich erholsamste Zeit des Jahres möglichst gut vorzubereiten, wollen wir Sie hier mit unserem „Urlaubscheck“ zu unterschiedlichen Themen informieren – damit weder die Urlaubsfahrt zum Horrortrip wird noch sich das eigene Zuhause als Paradies für Einbrecherbanden präsentiert.

Hier unsere Tipps:

Buchung

Ein Traumhaus, mitten in den Dünen, unweit des blauen Meeres gelegen – und so einfach zu buchen, über diese schöne Internetseite. Ein Angebot, zu schön, um wahr zu sein: Sobald das Geld gezahlt ist, hören die Urlauber nie wieder von den angeblichen Vermietern des Ferienhauses. Oder sie reisen im schlimmsten Fall sogar am Urlaubsort an, nur um dann festzustellen, dass das Haus oder Angebot gar nicht existiert hat und sie betrogen worden sind. Das Geld ist oftmals weg und der Urlaub damit komplett ins Wasser gefallen.

So erkennen Sie betrügerische Angebote auf Online-Buchungsportalen:

  • Werden Sie bei extrem günstigen Reisen stutzig, denn das ist typisch für Fake-Angebote. Hier kann ein Vergleich mit ähnlichen Angeboten zeigen, ob der Preis realistisch sein kann.
  • Buchen Sie nur über Seiten von seriösen Anbietern. Seien Sie vorsichtig, wenn Reisen über unbekannte Internetseiten oder Social Media beworben werden und auch die Buchung darüber erfolgt. Aufhorchen sollten Sie auch, wenn nur über Messenger-Dienste oder E-Mail kommuniziert wird.
  • Suchen Sie online gezielt nach negativen Bewertungen und achten Sie dabei insbesondere auf Warnhinweise in den Rezensionen. Bedenken Sie dabei aber, dass auch positive Bewertungen leicht gefälscht werden können.
  • Auch über Satellitenaufnahmen in Suchmaschinen lassen sich betrügerische Angebote entlarven. Denn hier zeigt sich schnell, ob die Beschreibung des Hotels und die gezeigten Fotos der Realität entsprechen.
  • Sehen Sie sich vor der Buchung über ein Online-Portal das Impressum des Anbieters an und überprüfen Sie die Angaben zum Firmensitz und zur Steuernummer. Häufig kopieren Betrüger die Daten von seriösen Seiten.
  • Online-Buchungen sollten auf jeden Fall über eine verschlüsselte Verbindung erfolgen. Achten Sie daher in der Internetadresse unbedingt auf das „https“.
  • Zahlen Sie im Zweifel nicht den gesamten Preis im Voraus. Bei der Buchung von Unterkünften ist in der Regel nur eine Anzahlung und erst etwa 30 Tage vor Reiseantritt die Restzahlung fällig. Am besten zahlen Sie per Lastschrift oder mit Kreditkarte.
  • Wenn Sie Opfer eines Betrugs geworden sind oder den Verdacht haben, erstatten Sie umgehend Anzeige bei der Polizei.
Sicheres Zuhause

Damit bei der Rückkehr aus Griechenland, Italien oder anderen wunderschönen Orten nicht sofort alle Erholung verflogen ist, weil jemand in Ihre vier Wände eingestiegen und Ihre Habseligkeiten durchwühlt hat, haben wir in unserem zweiten „Der Urlaubscheck“-Teil ein paar Tipps für Sie, wie Sie Ihr Zuhause vor Einbrechern sichern können:

  • „Hallo, hier ist Familie Schulz. Wir sind derzeit im Urlaub und nicht erreichbar. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Piepton.“ Damit wissen nicht nur Freunde und Familie Bescheid, sondern auch jeder Einbrecher, der Ihre Nummer gewählt hat. Keine gute Idee. Hinterlassen Sie auf Ihrem Anrufbeantworter niemals den Hinweis, dass Sie verreist sind.
  • Mit Zeitungen, Briefen und Werbepost ist der Briefkasten ganz schnell voll. Bitten Sie Freunde oder Nachbarn, Ihren Briefkasten regelmäßig zu leeren, damit dieser nicht überquillt.
  • Wenn es für Ihre Rollläden keine programmierbare Zeitschaltuhr gibt, bitten Sie doch darum, dass bei der Gelegenheit auch die Rollläden hoch- und runtergelassen werden, damit Ihr Zuhause keinen unbewohnten Eindruck macht.
  • Mit Zeitschaltuhren können Sie auch das Licht steuern und damit Anwesenheit simulieren. Geht früh morgens oder abends automatisiert das Licht an, schreckt das Einbrecher ab.
  • Schließen Sie unbedingt Fenster und Türen. Denn ein auf Kipp stehendes Fenster macht es Eindringlingen leicht, in Ihre Wohnräume zu gelangen. Schließen Sie auch unbedingt Haus- und Wohnungstüren richtig ab.
  • Achten Sie als guter Nachbar auf ungewöhnliche Vorkommnisse in Ihrer Umgebung. Alarmieren Sie die Polizei über den Notruf 110, wenn Sie Verdächtiges in Ihrer Nachbarschaft beobachten.
Auto

Eine Urlaubsfahrt an sich ist oft schon stressig genug. Wenn während der Fahrt aber unvorhergesehene Dinge passieren, die vermeidbar gewesen wären, ist der Ärger umso größer.

Darum geht es in unserem dritten Teil zu „Der Urlaubscheck“ um die gute Planung vor der Abfahrt. Denn wer für die Fahrt in den Urlaub ein paar Punkte beachtet, erspart sich vielleicht manch böse Überraschung:

  • Machen Sie einen Rundumcheck Ihres Fahrzeugs und überprüfen Sie Ölstand, Betriebsflüssigkeiten, Luftdruck und Beleuchtung. Sind Reifen und Bremsen in Ordnung? Und entsprechen Dachbox oder Heckträger den Vorschriften? Beachten Sie auch unbedingt beim Beladen des Fahrzeugs, dass das Gepäck richtig verstaut ist und während der Fahrt nichts verrutschen oder herunterfallen kann.
  • Sich anzuschnallen und auch die Kinder richtig zu sichern, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Dennoch ist nur ein Drittel aller Kinder im Auto richtig gesichert. Kinder unter zwölf Jahren benötigen zwingend einen Kindersitz. Überprüfen Sie daher, ob Ihr Kind richtig angeschnallt ist, denn es liegt in Ihrer Verantwortung, dass alle Mitfahrer im Fahrzeug richtig gesichert sind.
  • Denken Sie auch daran, dass Ihr Haustier ebenfalls gut gesichert werden muss. Gegenstände wie Warndreieck, Verbandskasten und Warnwesten, die zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall benötigt werden, sollten zudem immer griffbereit  und in einem ordnungsgemäßen Zustand sein.
  • Wichtig ist es, sich ausgeruht hinters Steuer zu setzen. Schon eine Stunde weniger Schlaf erhöht das Risiko für einen Verkehrsunfall um das 1,3-fache, zwei Stunden Schlafmangel verdoppeln das Risiko eines Verkehrsunfalls. Unterschätzen Sie das Thema Müdigkeit keinesfalls.
  • Bevor es los geht, sollten Sie unbedingt Ihre Route checken und sich frühzeitig über das Verkehrsaufkommen auf der geplanten Strecke informieren. So wissen Sie schon Bescheid, wo sich Baustellen befinden und wo mit erhöhter Staugefahr gerechnet werden kann.
  • Planen Sie unbedingt ausreichend viele Pausen ein. Ratsam ist es außerdem, sich bei Reisen mit Kindern schon im Vorfeld über Rastplätze zu erkundigen, die für die Kleinen einen gesicherten Bereich zum Spielen haben.
  • Denken Sie bei einer Panne daran, die mitgeführten Warnwesten anzuziehen, die Unfallstelle möglichst zu sichern und unbedingt aus dem Fahrzeug auszusteigen. Warten Sie hinter der Leitplanke auf den Abschleppdienst oder die Rettungsfahrzeuge und keinesfalls im Auto oder auf dem Standstreifen - das ist lebensgefährlich.
Ablenkung vermeiden

Auf dem Weg in den Urlaub nochmal schnell eine Whatsapp-Nachricht beantworten, hier noch ein „Like“ unter den Facebook-Post setzen und da noch einen kurzen Blick auf die spannende Insta-Story werfen.

Lebensgefährlich, wenn Sie das machen, während Sie am Steuer sitzen und eigentlich Autofahren. Nachrichten und Co. können Sie sich alles ansehen, wenn Sie gemütlich irgendwo am Strand oder in den Bergen sitzen und sich nicht auf den Verkehr konzentrieren müssen.

In unserem vierten Teil von „Der Urlaubscheck“ wollen wir Sie daher darüber aufklären, warum Sie sich auf keinen Fall ablenken lassen und immer konzentriert bleiben sollten:

  • Handynutzung: Das Handy am Steuer zu benutzen, ist verboten! Im Straßenverkehr werden alle Sinne benötigt und keine Whatsapp-Nachricht und keine Insta-Story sind so wichtig, dass man dafür das eigene oder das Leben anderer gefährden sollte.
  • Navigation: Natürlich können Sie Ihre Route vorab ins Navigationsgerät oder Handy eingeben, aber während der Fahrt ist das Bedienen der Geräte lebensgefährlich. Lassen Sie entweder einen Beifahrer die Steuerung übernehmen oder fahren Sie einen Rastplatz an, wenn Sie eines der Geräte bedienen wollen.
  • Freisprecheinrichtung: Wenn Sie telefonieren müssen, tun Sie das nur über eine Freisprecheinrichtung im Auto. Das Handy hat auch in einer solchen Situation nichts in der Hand zu suchen.
  • Musik und Lautstärke: Achten Sie auf eine angemessene Lautstärke der Musik, damit Ihre Konzentration nicht beeinträchtigt wird und Sie Ihre Umgebung uneingeschränkt wahrnehmen können.
  • Tiere: Sichern Sie auch unbedingt mitfahrende Hunde richtig im Auto. Diese könnten durch Herumspringen im Fahrzeuginneren nicht nur ablenken, sondern bei einer Gefahrenbremsung außerdem verletzt oder zum gefährlichen Geschoss werden. Denken Sie außerdem daran, Ihren vierbeinigen Freund und natürlich Ihre Kinder bei heißen Temperaturen nicht im Wagen warten zu lassen. Der Innenraum heizt sich so schnell auf, dass die Situation lebensgefährlich werden kann.
  • Rauchen und Essen: Beides ist natürlich während der Fahrt grundsätzlich erlaubt, aber bitte nur, wenn Sie sich dabei auch weiterhin auf den Verkehr konzentrieren und in einer Gefahrensituation angemessen reagieren können.

Ablenkung im Straßenverkehr gilt nach wie vor als eine der häufigsten Unfallursachen und wird dennoch häufig unterschätzt.

Die Polizei appelliert: Lassen Sie sich während der Fahrt nicht ablenken und bleiben Sie stets aufmerksam!

Rettungsgasse

Sie kann bei einem Verkehrsunfall zum Lebensretter schlechthin werden: Die Rettungsgasse.

Und sie ist der Protagonist im nächsten Teil unserer „Der Urlaubscheck“-Reihe.

Stockt der Verkehr, ist eine Rettungsgasse zu bilden – und das nicht erst, wenn die Fahrzeuge auf der Autobahn im Stau oder im dichten Stadtverkehr stehenbleiben müssen.

Was so einfach klingt, stellt sich in der Realität für Polizei und Rettungskräfte leider immer wieder als Problemfall dar. Denn während die einen Autofahrer gar keinen Platz machen, werten Autofahrer, die es ganz besonders eilig haben, die Rettungsgasse für sich selbst als ausgerollten roten Teppich und folgen der Einladung, hindurchzufahren.

Richtig geht es so:

  • Autofahrer auf dem linken Fahrstreifen weichen immer nach links aus, um die Rettungsgasse zu bilden.
  • Wer auf einem der weiteren Fahrstreifen unterwegs ist, fährt immer nach rechts. Dabei ist es egal, ob die Autobahn oder Straße zwei, drei oder vier Fahrspuren hat.
  • Der Seiten- oder Standstreifen ist kein geeigneter Ersatz für eine Rettungsgasse und muss freibleiben.
  • Selbst wenn die ersten Rettungsfahrzeuge durch die Rettungsgasse gefahren sind, muss der Weg weiter freigehalten werden für eventuell nachfolgende Einsatzfahrzeuge.
  • Sinnvoll ist es, schon bei der Annäherung an einen Stau das Warnblinklicht kurzzeitig einzuschalten. Damit warnen Sie andere, die nicht durch ein abruptes Abbremsen überrascht werden und Ihnen womöglich hinten auffahren.
  • Halten Sie schon bei stockendem Verkehr außerdem ausreichend Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug ein, fahren Sie nicht zu schnell oder rasant und vermeiden Sie plötzliche Fahrstreifenwechsel.

Dass durch Unwissenheit oder Ignoranz viel Zeit verloren gehen kann, bis Einsatzkräfte schließlich an den Unfallort gelangen und Verletzte versorgen können, sollte uns alle kümmern – und das nicht erst dann, wenn wir selbst betroffen sind. Denken Sie daher bitte unbedingt daran, bereits bei stockendem Verkehr eine Rettungsgasse zu bilden.

Übrigens: Wenn wir sehen, dass Gaffer Fotos von Unfallstellen machen, hört für uns der Spaß auf. Wer nicht hilft, gafft und sogar fotografiert oder filmt, muss mit Freiheits- und Geldstrafen rechnen!

Sicher im Netz

Wir sind dann mal weg!

Mit dem Foto bei Facebook, Instagram oder im Whatsapp-Status wissen nicht nur Freunde und Familie Bescheid, dass Sie für die nächsten Wochen verreist sind, sondern auch Einbrecher – und für die ist das eine willkommene Einladung.

In unserer letzten Folge von „Der Urlaubscheck“ möchten wir Sie ermutigen, für die Dauer Ihres Urlaubs Vorkehrungen zu treffen, sodass Einbrecher nicht sofort erkennen können, dass Sie nicht zu Hause sind:

  • Überlegen Sie sich genau, wer Ihre Urlaubsfotos in den Sozialen Medien sehen kann. Schränken Sie gegebenenfalls den Personenkreis ein, der von Ihrer Abwesenheit weiß.
  • Teilen Sie keine Fotos von Ihren Kindern online. Den kleinen Sohn beim Planschen im Pool oder die Tochter im Badeanzug beim Sandburgen-Bauen sind Motive fürs Familienalbum und haben im Netz nichts zu suchen. Ab dem Moment, in dem Sie das Kinderfoto in einer Instagram-Story verbreiten oder in Ihrem Whatsapp-Status teilen, haben Sie die Kontrolle darüber verloren, wer dieses Foto zu sehen bekommt.
  • Seien Sie vorsichtig mit dem Teilen von Standortinformationen. Vermeiden Sie es, Ihre genauen Aufenthaltsorte in Echtzeit zu teilen, besonders während Ihrer Abwesenheit.
  • Zeigen Sie keine wertvollen Gegenstände öffentlich online: Mitunter wissen dann auch Einbrecher Bescheid, dass Sie teure Schmuckstücke, hochwertige Elektronikgeräte oder andere wertvolle Dinge besitzen.

Wichtig: Wer mit dem Teilen von Fotos und Informationen zurückhaltender ist, gibt auch weniger preis.

Wir hoffen, dass Sie mit unseren Tipps nun gut gewappnet sind für die anstehende Ferienzeit und wünschen Ihnen einen wunderbaren Urlaub!

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110