In einem Brief an die Beschäftigten der Polizei in Nordrhein-Westfalen hat Minister Herbert Reul heute (4. September 2019) eine Debatte über Werte in der Polizei angestoßen. „Die Gesellschaft verändert sich, und dem muss Polizei Rechnung tragen. Deshalb will ich eine offene Diskussion über die Ausrichtung der 50.000 Beschäftigten. Ich bin davon überzeugt, dass eine ausgeprägte Werteorientierung sowie ein einheitliches Werteverständnis aller Bediensteten für den polizeilichen Erfolg und die Berufszufriedenheit unverzichtbar sind“, sagte der Minister.
In seinem Brief lädt Minister Reul die Beschäftigten der Polizei zu einer Onlinebefragung unter dem Motto „Werteorientierung der Polizei NRW“ ein. Sie soll die Grundlage eines Diskussionsprozesses sein, zu dem auch vier Regionalkonferenzen gehören. Am Ende dieses Prozesses soll ein von den Beschäftigten der Polizei Nordrhein-Westfalens erarbeiteter Wertekatalog stehen, der die Grundlage allen polizeilichen Handelns sein soll. „Ich sage nicht, dass wir alles anders und neu machen wollen. Aber wir sollten einmal verstärkt über die Werte nachdenken, an denen wir uns in der täglichen Arbeit orientieren. Das ist nichts Parteipolitisches und taugt nicht zum Wahlkampf. Hier geht es um ein Leitbild, Werte die unsere Arbeit prägen, ein gemeinsamer Nenner“, sagte Reul. Es gehe nicht darum, neue Slogans und Hochglanzbroschüren zu formulieren, sondern einen handlungsleitenden Rahmen für Führung, Personalgewinnung, Aus- und Fortbildung sowie die tägliche Aufgabenwahrnehmung zu schaffen, schreibt der Minister in dem Brief.
Zum Diskussionsprozess gehören unter anderem vier Regionalkonferenzen, deren Teilnehmer aus allen Kreispolizeibehörden des Landes zusammengesetzt sind. Erste konkrete Ergebnisse zu der polizeiinternen Wertediskussion sollen im Januar 2020 vorliegen.